Neben der gesellschaftspolitischen Zielsetzung des Ganztags (Ermöglichung der Berufstätigkeit beider Elternteile; Integration) verbindet sich mit dem Ganztagskonzept am Rhein-Gymnasium die Möglichkeit einer verbesserten Förderung und zwar sowohl zum Abbau von Schwächen wie auch (gleichberechtigt) zum Ausbau von Stärken und Talenten.
Vorrangig geht es daneben aber vor allem in der Eingangsphase darum, Kinder und Elternhaus von den Schwierigkeiten und auch der zeitlichen Belastung der Hausaufgaben zu entlasten. Insbesondere in dieser Phase (5/6) müssen Hausaufgaben und notwendige Übungen im Wesentlichen in der Schule erledigt werden können. Daneben macht der längere Aufenthalt in der Schule aber auch den Einbau von Spiel-/Sport-/Erholungsphasen erforderlich, die nicht nur dem Sammeln neuer Kräfte für den Nachmittag dienen, sondern auch eine sozialintegrative Funktion erfüllen und im Übrigen auch die Identifikation mit der Schule als Lebensraum fördern. Nur ein in diesem Sinne attraktives Angebot kann auch die Eltern / Kinder, für die der Ganztag aus gesellschaftspolitischen Gründen nicht zwingend erscheint, von dem ja für alle verpflichtenden Angebot überzeugen.Schwerpunkt: Hausaufgaben und kontrollierte Übungsphasen (5/6)
Der Unterricht umfasst in diesen Stufen 31/30 Stunden in der Jgst. 5 sowie 32 Stunden in der Jahrgangsstufe 6.
Zusätzliche verpflichtende Angebote in Jgst. 5
Je Hauptfach wird eine zusätzliche Übungsstunde als weitgehender Ersatz für Hausaufgaben verankert, die hier unter Anleitung des zuständigen Fachlehrers erledigt werden. Eine Umfrage gegen Ende des letzten Schuljahres machte deutlich, dass die Schüler/innen der Erprobungsstufe vor allem mit Aufgabenstellung und Herangehensweise noch Probleme haben. Die drei Übungsstunden werden z.T. in den Vormittag integriert.
Die einen Doppelstundenblock umfassende experimentelle und überfachliche MINT-AG(Mathematik/Informatik/Naturwissenschaften/Technik) verbreitert bereits an der Schule vorhandene Ansätze und betont den naturwissenschaftlichen Schwerpunkt des Rhein-Gymnasiums. Parallel dazu wird eine Keyboard-AG (musische Entwicklung) sowie eine Lese/Stegreif – AG bzw. eine Fahrrad-AG o.Ä. (manueller Schwerpunkt) angeboten, die sich jeweils auf eine Unterrichtseinheit beschränken können (= Verpflichtung aller Ganztagsschüler/innen zur Belegung einer zusätzlichen AG).
Eine Förderstunde in Deutsch auf der Basis der bereits laufenden Eingangsdiagnose nach Cornelsen wird für erfahrungsgemäß ca. 30 Schüler/innen als sinnvoll erachtet, die in zwei Gruppen betreut werden.
Falls möglich auch in den Vormittagsunterricht zu integrieren wäre eine zusätzliche Sport-/ Spielstunde mit neigungsentsprechenden Schwerpunktangeboten (Tischtennis, Fußball u.Ä.),die sich auf unserem Gelände umsetzen lassen. Dieser Art der Entspannung dienen aber auch weitere durch die JUGZ organisierte Angebote in der Mittagspause.
Zusätzliche Angebote in Jgst. 6
Aufgrund des in Jgst. 6 ansteigenden Unterrichtsdeputats (auf 32 Stunden im Pflichtbereich) müssen die fachspezifischen, von der eigentlichen Hausaufgabenbetreuung unabhängigen Übungsstunden z.T. zurückgefahren werden. Der restliche Anteil der Hausaufgabenbetreuung muss aber in etwa erhalten bleiben. Zusätzlich, allerdings fakultativ (da aller Wahrscheinlichkeit nach zumindest z.T. kostenpflichtig) wird eine intensive Zusammenarbeit mit der Rheinischen Musikschule oder ähnlichen Trägern in Auge gefasst, da der Ganztag die Wahrnehmung solcher Angebote außerhalb der Schule schwieriger gestaltet. Ein damit korrespondierendes bzw. dazu alternatives Angebot im Bereich der Mannschaftssportarten oder (der Tradition entsprechend) im Rudern wäre wünschenswert soweit personell umsetzbar. Die im laufenden Schuljahr im Zusammenhang mit der Übermittagbetreuung aufgenommene Zusammenarbeit mit der Jugendzentren Köln g GmbH könnte hier für flankierende Angebote in Anspruch genommen werden.Höhere Jahrgangsstufen
Die Zunahme der Unterrichtsverpflichtungen in 8 und 9 wird ein Herunterfahren des Hausaufgabenbetreuungsangebots nach sich ziehen. Die Förderung von Begabungen und die möglichst individuelle oder in kleinen Gruppen erfolgende Bearbeitung von Schwächen muss hier Vorrang haben.
Möglichkeiten und Erfordernisse
Für den Ausbau des Ganztages in diesem Sinne bietet das Rhein-Gymnasium gute Ausgangsbedingungen (drei Höfe mit Spielgeräten, eine Pausenhalle, Cafeteria, Essensausgabe in einer Mehrzweckaula auf der Basis einer seit eineinhalb Jahren bestehenden Zusammenarbeit mit dem CSH, Sportplatz, organisatorisch bewährtes Konzept der Hausaufgabenbetreuung in Zusammenarbeit mit dem AKS).
Die erwartete Zunahme des Abnehmer für ein Mittagessen wird jedoch nach Auskunft der Stadt Köln den Ausbau einer professionellen Küche erfordern. Ebenso fehlt es noch an Turnhallenkapazitäten, die jedenfalls in der kalten, regnerischen Jahreszeit womöglich in Absprache mit der benachbarten Grundschule bereits im ersten Jahr um zumindest 4 Stunden aufgestockt werden müssten.
Schulprogramm und Rahmenbedingungen
Die im AG-Bereich angesiedelten Aktivitäten korrespondieren mit den im Schulprogramm bereits ausgewiesenen Schwerpunkten im naturwissenschaftlichen und musisch-künstlerischen Bereich. Letztere dienen im Zusammenspiel mit dem Projekt R(h)einkultur (Schule als Kulturzentrum im Viertel) einer verstärkten Identifikation von Eltern, Schüler/innen und Lehrer/innen mit der Schule, die - als Corporate Identity verstanden - Konfliktpotentiale abzubauen sowie Kommunikation und Einsatz zu steigern geeignet erscheint.- Kooperation mit der Philharmonie und zwei Gymnasien (Schulorchester), die die gewünschte Kooperation mit der Rheinischen Musikschule oder der Musikschule Leverkusen erleichtert;
- enge Zusammenarbeit mit Korrespondenz- und bislang selbstständigen Schulen v.a. im Rahmen des regionalen Bildungsnetzwerkes Mülheim;
- Kooperation mit dem CSH als Caterer des Mittagstisches;
- Kooperation mit der JUGZ Köln g. GmbH als mit der Übermittagbetreuung beauftragtem Träger der Jugendhilfe;
- vorhandene Organisationsstrukturen einer ca. 70 Kinder erfassenden Hausaufgabenbereuuung.
Beispielhafte Rhythmisierung des Tages Jgst. 5 - vgl. auch Anlage
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Montag |
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Dienstag |
Mittwoch |
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Donnerstag |
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Freitag |
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1. |
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2. |
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3. |
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4. |
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Übung M |
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Übung EN |
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zus. SP |
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5. |
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6. |
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7. |
Mittag |
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Mittag |
Mittag |
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Mittag |
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Mittag |
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8. |
z.B. SP |
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HA-Betr.* |
z.B. BI |
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FÖ-D |
HA-Betr |
MINT |
AG |
9. |
Übung D |
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HA-Betr.* |
z.B. BI |
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HA-Betr. |
HA-Betr |
MINT |
HA* |
*fakultativ / Mittag von 13.20 – 14.15 Uhr / Unterrichtsschluss um 15.45 Uhr
Zielsetzung und Evaluation
Die Evaluation des Projekts ergibt sich aus der Zielsetzung und wird sich sicherlich in erster Linie auf die erreichten Leistungen und die sie befördernde Schulzufriedenheit konzentrieren, die aktuell trotz aller Anstrengungen noch unter dem subjektiv empfundenen Leistungsdruck leidet. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf den schulischen Erfolg und die praktische Integration der Schüler/innen aus den o.a. benachteiligten Quartieren zu richten sein. Konkrete Maßstäbe wird die in diesem Schuljahr durchzuführende SEISS-Erhebung vermitteln.