Rhein-Gymnasium bezieht Stellung gegen Rassismus ...

logo.SOR SMC.Schule ohne Rassismus... und Antisemitismus mit Musik und Film. Die Kraft liegt immer in der Musik und nie im Schweigen - Tonspuren des Lebens in der Ferne, die zur Heimat hätte werden sollen. Die Initiativgruppe „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ in Zusammenarbeit mit der SV des Rhein-Gymnasiums zeigt den Film „Liebe, D-Mark und Tod – Aşk, Mark ve Ölüm“ gemeinsam mit Kutlu Yurtseven am Donnerstag für alle Schüler*innen der 9.-12. Klasse. Am Freitag spielt und liest die Microphone Mafia gemeinsam mit Joram Bejarano, Sohn der Holocaust-Überlebenden Esther Bejarano, für die ganze Schule.


Der Stadtteil Mülheim und mit ihm die Lebensrealität vieler Schüler*innen des Rhein-Gymnasiums sind
geprägt von der Geschichte des Lebens von Gastarbeiter*innen, ihrer Kinder und Enkelkinder in Köln.
Der Dokumentarfilm „Liebe, D-Mark und Tod – Aşk, Mark ve Ölüm“ von Cem Kaya erzählt diese
Geschichte anhand der selbstständigen Musikkultur der Einwanderer aus der Türkei berührend und
vielschichtig. Er ist gewissermaßen eine Nachhilfestunde in türkisch-deutscher Zeitgeschichte, die die SV
des Rhein-Gymnasiums in diesen Zeiten an die Schule holen will.
Von Heimweh, Sehnsucht, Rassismus, von Wut und Trost erzählen die Liedtexte der Songs des Films. Die
Musik – ein Stück Heimat in der Fremde. Seit dem Ende der 1980er Jahre wurde Hip-Hop zu einem
wichtigen Teil dieser Geschichte. Die Rapper der Microphone Mafia galten als Pioniere des Genres in
Deutschland und wurden zu wichtigen Vertretern von Toleranz und Multikulturalität. Die persönlichen
Erfahrungen von Kutlu Yurtseven, Gründungsmitglied der Band, als damaliger Jugendlicher in Köln-
Flittard und später Anwohner der Keupstraße zur Zeit des NSU-Anschlags, sind daher untrennbar mit
ihrer Musik verbunden.
Seit 2007 tourte die Band gemeinsam mit Esther Bejarano, sangen und sprachen gemeinsam. Vom
Mädchenorchester in Auschwitz bis zum Moment der Befreiung vom Faschismus. Nun steht ihr Sohn
Joram Bejarano gemeinsam mit Kutlu auf der Bühne. Anlässlich des 100. Geburtstags von Esther und des
Jahrestags der Befreiung von Ausschwitz am 27.01. - „Nie schweigen, gegen Ungerechtigkeit,
Diskriminierung und Hass und für Menschlichkeit und Solidarität!“ ist das Motto der Gruppe.
Der Film wird am Donnerstag um 11:30 Uhr gezeigt und um ein Gespräch mit Kutlu Yurtseven im
Anschluss bereichert. Das Konzert findet zusammen mit Elementen der Lesung von Joram Bejarano am
Freitag ab 09:30 Uhr statt.


Mit freundlichen Grüßen

gez.
Marco Isermann
Schulleiter